Forschungsprojekt
(Veröffentlichung der Dissertationsschrift Frankfurt am Main: Campus Verlag, voraussichtlich Juli 2021)
"Wilde" im deutschen Identitätsdiskurs 1830-1870. Spuren des Exotischen im nationalen Denken und in kolonialen Bildern.
In dem Promotionsvorhaben geht es zum einen um die Wahrnehmung überseeischer, oft als „wild“ oder „exotisch“ bezeichneter Völker. Dafür werden die Darstellungen von Völkergruppen dreier unterschiedlicher Kontinente berücksichtigt (Beduinen, Indianer, Kosaken/ Russen). Daraus ergibt sich ein stark komparativer Zugang. Jedoch ist die Zielsetzung der Themenstellung nicht eine deskriptive Abhandlung, sondern sie geht darüber hinaus. Neben der Historischen Stereotypenforschung werden als Methoden die historische Diskursanalyse ebenso wie die moderne Alteritätsforschung benutzt. Die Arbeit geht dabei von der Arbeitshypothese aus, dass sich trotz der realgeschichtlichen Unterschiede erhebliche Wahrnehmungsähnlichkeiten ergeben. Ob sich diese Arbeitshypothese an einem umfangreichen Quellenkorpus verifizieren lässt, gehört neben anderen Erkenntnissen über Form und Funktion von Exotik für die mental maps von Mitteleuropäern im 19. Jahrhundert zu den Erkenntniszielen dieses wahrnehmungsgeschichtlichen Projekts.