Page 42 - Forschungsbericht 2015 bis 2018 Universtität Regensburg
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Steuerung der Transplantat-gegen-
                                                                Wirt- und Transplantat-gegen-
                                                                Leukämie-Immunreaktionen nach
                                                                  allogener Stammzelltransplantation



                                                                Sprecher: Prof. Dr. Wolfgang Herr, Fakultät für Medizin, UR
                                                                Laufzeit: Januar 2018 bis Dezember 2021 (1. Förderperiode)


                                                                Die  allogene  hämatopoetische  Stammzelltransplantation  ist  eine
                                                                potentiell heilende Therapie für viele Patienten mit Leukämien,
                                                                Lymphomen und Stammzellerkrankungen. Die therapeutische
                                                                Wirkung entfaltet sich über den immunologischen Transplantat-
                                                                gegen-Leukämie-Effekt (graft-versus-leukemia: GvL), der mitunter
                                                                unzureichend ist und dann zum Rezidiv der Grunderkrankung führt.
                                                                Des Weiteren geht der GvL-Effekt häufig mit einer schweren Trans-
                                                                plantat-gegen-Wirt-Erkrankung (graft-versus-host disease: GvHD)
                                                                einher, die wiederum mit einer hohen Morbidität und Mortalität
                                                                behaftet ist. Der SFB/TR 221 greift diese zentralen Probleme auf und
                                                                setzt sich zum Ziel, neue immunmodulatorische Strategien für die
                                                                spezifische Verstärkung des GvL-Effekts und für die selektive Ver-
            Der SFB/TR 221 vereint Wissenschaftler*innen der
       Foto: Friederike Berberich-Siebelt  hier beim ersten Retreat Anfang Dezember 2018 in   https://bidw.uni-regensburg.de/index.php/bidw/issue/view/1
                                                                hinderung der GvHD zu entwickeln.
            Universitäten Regensburg, Erlangen und Würzburg,
                                                                   SFB/TR 221: https://www.gvhgvl.de/
            Schloss Schwarzenfeld.




            Hadronenphysik mit Gitter-QCD



            Sprecher: Prof. Dr. Andreas Schäfer, Fakultät für Physik, UR
            Laufzeit: Juli 2008 bis Juni 2020 (3. Förderperiode)


            Die Quantenfeldtheorie der elektroschwachen und starken Wech-
            selwirkung (Quantenchromodynamik, QCD) sowie die klassische
            Allgemeine Relativitätstheorie beschreiben alle bisher beobachteten
            Phänomene. Dabei definiert die Genauigkeit von QCD-Rechnungen
            für viele fundamentale Fragestellungen die Grenzen der Erkennt-
            nis. Aus diesem Grund werden weltweit große Ressourcen einge-                                           Grafik © Franz Stadler
            setzt, um die Genauigkeit von QCD-Rechnungen zu steigern. Die
            zu bewältigenden Aufgaben werden dabei in die Berechnung der
            Struktur von Hadronen und der Dynamik hadronischer Reaktionen   Künstlerische Darstellung einer Elektron-Proton- Kollision.
            aufgeteilt. Die erfolgreichste Technik für Struktur-Rechnungen ist
            die Gitter-QCD (LQCD), die das Forschungsgebiet des SFB/TRR-55   eng abgestimmten Berechnungen der QCD-Dynamik erfolgen mit
            ist. Durch die analytische Fortsetzung der Zeit zur imaginären Zeit   gänzlich anderen Techniken (pQCD), die fast ausschließlich auf dem
            (im Sinne komplexer Zahlen) wird die QCD auf eine rein statistische   Einsatz symbolisch arbeitender Computerprogramme, die komplexe
            Theorie abgebildet, die man numerisch mittels Monte-Carlo-Tech-  Aufgaben der Analysis und Algebra mathematisch exakt lösen, be-
            niken löst, wobei die praktische Durchführung den Einsatz der leis-  ruhen. Die Regensburger Gruppe ist in der LQCD und der pQCD aus-
            tungsstärksten Computer, der fortgeschrittensten mathematischen   gewiesen und kann daher die erforderliche Feinabstimmung leisten.
            Methoden und hochoptimierter Codes erfordert. Die notwendigen    SFB TR 55: http://www.physik.uni-regensburg.de/sfbtr55/


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