Ehrendoktorwürde an Wiener Professor verliehen

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Fakultät für Katholische Theologie würdigt Prof. Dr. Günter Stemberger

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2. November 2021

Ende Oktober hatte die Fakultät für Katholische Theologie eine ganz besondere Ehre und Freude: Herr Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Günter Stemberger, emeritierter Professor für Judaistik an der Universität Wien, war erschienen, um die Ehrendoktorwürde der Fakultät entgegenzunehmen. Zahlreiche Gäste verfolgten im Sitzungssaal der Fakultät und auch im virtuellen Raum die Feier, die in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung in der Stadt Regensburg auch einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wurde.

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Prof. Dr. Harald Buchinger, Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft (li.), und Dekan Prof. Dr. Klaus Unterburger übergeben die Ehrenpromotionsurkunde an Prof. Dr. Stemberger (re.). Foto © Judith König/UR

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Dekan Prof. Dr. Klaus Unterburger gab einen kurzen Einblick in wichtige Stationen der Geschichte jüdischen Lebens und besonders jüdischer Gelehrsamkeit in Regensburg und erinnerte die Festversammlung daran, dass sich die Fakultät für Katholische Theologie an der Universität Regensburg dem jüdisch-christlichen Dialog auch wegen des schweren Unrechts, das Christen ihren jüdischen Mitbürgern in der Geschichte der beiden Religionen angetan haben, ganz besonders verpflichtet weiß.
Der Laudator, Prof. Dr. Christoph Dohmen, Professor für Exegese und Hermeneutik des Alten Testaments an der UR, verwies auf die äußerst beeindruckende Bio- und Bibliografie des Geehrten. Dohmen betonte, Stemberger habe das gesamte Fach der Judaistik entscheidend geprägt. Sätze und Überzeugungen, die heutigen Wissenschaftler:innen selbstverständlich seien, habe Stemberger in entscheidender Weise auf den Weg gebracht. Für christliche Theolog:innen, die die Verbindung zum Judentum bräuchten, um sich selbst verstehen zu können, sei Stemberger in den langen Jahren seines intensiven Schaffens eine große Hilfe gewesen. Der Regensburger Fakultät für Katholische Theologie ist Günter Stemberger seit langem vielfach verbunden, nicht zuletzt als Inhaber der Gastprofessur der Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI.-Stiftung 2014 und als Mitglied im Beirat des Centre for Advanced Studies „Beyond Canon_“.

An die feierliche Überreichung der Ehrenpromotionsurkunde selbst schloss sich der Vortrag von  Prof. Stemberger zur Frage „Gibt es eine jüdische (nicht christlich bestimmte) Theologie?“ an. Stemberger zeichnete wichtige Stationen und Facetten jüdischen akademischen Lebens seit dem 18. Jahrhundert nach und zeigte dabei sowohl Verbindungen zur universitären christlichen Theologie, als auch deutliche Unterschiede zu ihr auf. So wies Stemberger etwa darauf hin, dass es in der jüdischen Theologie keine mit der Übernahme eines bestimmten Credos verbundene Orthodoxie gebe, wie man es aus der christlichen Theologie gewohnt sei. Auch zentrale theologische Kernbegriffe wie Glaube oder Gnade spielten für jüdische Theologie keine oder eine nur untergeordnete Rolle. Stattdessen sei jüdische Theologie wesentlich und nicht lediglich nachrangig an der Praxis gelebter Religionsausübung interessiert.