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Mitteilungen der Universität Regensburg

„Eine Abschiedsvorlesung ist immer einfacher als eine Antrittsvorlesung!“

Prof. Dr. Bernhard Laux verabschiedet sich in den Ruhestand


19. Juli 2022

In einem gut gefüllten Hörsaal H24 versammelten sich am späteren Mittwochnachmittag viele ehemalige und aktuelle Mitglieder des Senats der Universität Regensburg, viele Freunde und Weggefährten von Prof. Dr. Bernhard Laux sowie Mitarbeitende und Teile seiner Familie. Sie alle waren gekommen, um seiner Abschiedsvorlesung zu folgen und überdies, um zu erfahren, wie die Skizze der Ethik der Universität aussieht.


Prof. Dr. Nikolaus Korber, Vizepräsident für Studium, Lehre und Weiterbildung an der Universität Regensburg, hielt ein sehr persönliches Grußwort, in welchem er die unterschiedlichen Berührungspunkte mit Professor Laux und dessen großes Engagement für die UR Revue passieren ließ.


Prof. Dr. Laux selbst eröffnete dann mit der Feststellung, dass eine Abschiedsvorlesung immer einfacher sei als eine Antrittsvorlesung, da man nicht mehr beweisen müsse, wie gut Fakultät und Universität doch daran getan hätten, einen zu berufen. Darüber hinaus, so Bernhard Laux, gelte es am heutigen Tage auch nicht eindeutige und letztgültige Antworten auf die Frage zu geben, wie Universität denn zu betreiben sei, vielmehr gehe es eben um eine Werkstattbesichtigung dessen, was ihn gerade in dieser Thematik umtreibe.


Im ersten Teil des Vortrages ging es dabei um die „Idee der Universität“ und die Sicht auf Universität, ihre Wissenschaft und Forschung sowie die inneren Vorgänge und Zusammenhänge. Wie gehören Wissenschaft und Bildung zusammen? Welche Rolle nimmt die Wahrheit im Spiel der Wissenschaften ein etc. All diese Fragen wurden adressiert bzw. in den Raum gestellt.


Und schließlich leitete Prof. Laux über, von den Überlegungen zu einer Binnenperspektive auf die Universität, auf ihre übrigen Aufgaben. „Aber Universität erfüllt nicht nur ihre Aufgaben, sondern erbringt auch – im Sinne der Formulierung Luhmanns – Leistungen für die Gesellschaft. Sie tut nicht nur, wozu sie da ist, sondern indem sie das tut, erzeugt sie zugleich Wirkungen auf die Gesellschaft, die positiv als Nutzen, aber auch negativ als Schaden erscheinen können. Universität ist deshalb nicht unter der Perspektive der Wissensvermehrung, sondern zugleich unter der Perspektive der Steigerung der gesellschaftlichen Handlungsrationalität zu betrachten“, so Prof. Laux. Letztlich sind es die „Ethiken in der Theologie ebenso wie die praktische Philosophie, welche in der Universität einen Beitrag zur Vermeidung szientokratischer Tendenzen leisten.“


Nach dieser Skizzierung von Universität unter ethischen Gesichtspunkten schloss Bernhard Laux mit der Feststellung, dass er – in Anlehnung an die Worte Max Webers – nicht „religiös unmusikalisch“, sondern vielmehr tatsächlich „musikalisch unmusikalisch“ sei und er daher eine andere, etwas ungewöhnlichere Umrahmung als eben die Musik für seine Abschiedsvorlesung gewählt habe. So wurden Gedichtauszüge von zwei Studierenden der Sprecherziehung als Elemente des Vortrages eingebaut. Mit Prof. Dr. Laux verabschiedet sich ein Mitglied der Universität, das über alle Grenzen hinweg – ob Fach, Fakultät oder Gremium – zu ihrer Fortentwicklung beigetragen hat. Auf seine ihm eigene Weise.

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