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Aktuelle Meldungen aus der Forschung an der UR

Hoffnung auf einen Impfstoff zur Behandlung Virus-induzierter Tumoren

Medizinische Fakultät vergibt Publikationspreis 2024


31. Mai 2024

Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV) sind der Auslöser für gutartige und bösartige Tumore des Gebärmutterhalses sowie im Mund-, Hals und Kopfbereich. Obwohl inzwischen ein Impfstoff verfügbar ist, der vor HPV-Infektion schützt, gibt es weltweit noch immer eine hohe Anzahl schwerer Verläufe und Todesfälle durch HPV-induzierte Tumore (>600.000 Krebsdiagnosen in 2020; >340.000 Todesfälle in 2020). Ein therapeutischer Impfstoff, der das Immunsystem der Patienten darauf trainiert, bösartige Zellen frühzeitig zu eliminieren, wäre unter ethischen wie auch sozioökonomischen Aspekten hochwillkommen.

Patrick Neckermann, Dr. Benedikt Asbach und Prof. Dr. Ralf Wagner aus der Arbeitsgruppe Molekulare Virologie am Institut für klinische Mikrobiologie und Hygiene der Universitätsklinik Regensburg beschreiben zusammen mit Kooperationspartnern eines EU Projektes (H2020; EUROSTARS) die Entwicklung und präklinische Testung einer neuartigen, therapeutischen HPV-Vakzine.

Patrick Neckermann bei der Arbeit an der Sterilbank.  © Michael Schachtner

Die entsprechende Publikation wurde im Rahmen des erstmals verliehenen Publikationspreises der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg durch Überreichung der Urkunde an Patrick Neckermann im Mai gewürdigt.

Mit dem jährlich vergebenen Publikationspreis prämiert der Forschungsrat des Klinikums hervorragende Publikationen in einem zweistufigen Prozess. Zunächst wird jeden Monat von allen eingereichten Publikationen eine als Glanzlicht prämiert. Im darauffolgenden Jahr wird aus den 12 Glanzlichtern des gesamten Jahres eine für den Publikationspreis ausgewählt. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 € dotiert.

Die Forscher optimierten zunächst Antigene des humanen Papillomavirus Typ 16 (HPV16) in silico – also am Rechner. Die Antigene erwiesen sich als sicher und mit Blick auf HPV-spezifische T-Zellantworten hoch immunogen. Geimpfte Mäuse zeigten in einem therapeutischen C3-HPV16 Tumormodell ein – auch im Vergleich zu einer klinisch getesteten Peptid-Vakzine – deutlich reduziertes Tumorwachstum.

Die Ergebnisse dieser Studie wecken berechtigte Hoffnungen, dass zukünftig bösartige, durch das humane Papillomvirus verursachte Tumoren wirkungsvoller bekämpft werden können, als dies bislang möglich ist.

Originalpublikation

Boilesen D.R.*, Neckermann P*, Willert T, Dons Müller M, Schrödel S, Pertl C, Thirion C, Asbach B, Wagner R, Holst P.J., Efficacy and Synergy with Cisplatin of an Adenovirus Vectored Therapeutic E1E2E6E7 Vaccine against HPV Genome-Positive C3 Cancers in Mice, Cancer Immunol Res (2023) 11 (2): 261–275.

https://doi.org/10.1158/2326-6066.CIR-22-0174

Informationen/Kontakt

Prof. Dr. Ralf Wagner
Molekulare Virologie
Institut für Mikrobiologie und Hygiene
Universität Regensburg
Tel: +49 941 944-6452
E-Mail: ralf.wagner@ur.de
 

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