Die »UR-Klassen« sind eine Maßnahme des Projekts KOLEG - Kooperative Lehrkräftebildung gestalten der Universität Regensburg und werden im Rahmen der gemeinsamen "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
An welchen Schulen in Regensburg gibt es eine »UR-Klasse«?
In den Jahren 2015 bis 2018 wurden an Partnerschulen der Universität Regensburg (der Grundschule Burgweinting, der St.-Wolfgang-Mittelschule, der Realschule am Judenstein sowie dem Albertus-Magnus-Gymnasium) Unterrichtsmitschauräume – sogenannte »UR-Klassen« – eingerichtet. Im Zuge der Einführung des Lehramts für Sonderpädagogik an der Universität Regensburg wurde eine weitere »UR-Klasse« an einem sonderpädagogischen Förderzentrum geplant und schließlich im Jahr 2023 am Bischof-Wittmann-Zentrum eingerichtet. Die Finanzierung dieser fünften »UR-Klasse« erfolgte sowohl durch die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" als auch aus Mitteln des Lehrstuhls für Pädagogik bei geistiger Behinderung einschließlich inklusiver Pädagogik.
Was ist eine »UR-Klasse«?
Eine »UR-Klasse« besteht aus einem Klassenzimmer und einem Nebenraum, in dem das Unterrichtsgeschehen beobachtet werden kann, ohne es maßgeblich zu beeinflussen. Dazu ist das Klassenzimmer mit mehreren Kameras und Deckenmikrofonen ausgestattet. Der Nebenraum dient als kleiner Seminarraum.
Wie kann man eine »UR-Klasse« nutzen?
Die »UR-Klassen« bieten die Möglichkeit zur zeitgleichen (= »Live-Streaming« in den Beobachtungsraum) oder zeitversetzten (= Aufnahme) Beobachtung von Unterricht. Im Rahmen der ersten Phase der Lehkräftebildung nutzen Studierende dies z. B. in Seminaren oder studienbegleitenden Praktika. In der zweiten Phase kommen die »UR-Klassen« in Hörstunden und Veranstaltungen für kollegiales Feedback im Rahmen des Studienseminars zur Anwendung. Aufgezeichneter Unterricht, der von Lehrkräften im Schulalltag bzw. in der dritten Phase der Lehkräftebildung abgehalten wird, wird z. B. zur Selbstreflexion, kollegialen Hospitation oder Supervision verwendet.
Aufgrund ihrer vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten helfen die »UR-Klassen« dabei, sowohl Unterricht als auch Lehkräftebildung im Raum Regensburg in enger Zusammenarbeit von Praktiker:innen, Lehkräftebildner:innen und Forschenden professionell weiterzuentwickeln. Damit fungieren sie als »dritter Ort« im produktiven Spannungsfeld von Wissenschaft, Schule und Weiterbildung.
Unterrichtsbeobachtung in der »UR-Klasse« am Albertus-Magnus-Gymnasium
(Foto: Louisa Knobloch, Mittelbayerische Zeitung)
Ziele der Maßnahme:
Die Arbeit in und mit den »UR-Klassen« soll es Lehramtsstudierenden, Universitätsdozent:innen, Seminarlehrkräften und Referendar:innen, aber auch anderen Lehrkräften im Schuldienst ermöglichen, Unterricht zu erproben bzw. zu beobachten und schließlich anhand von wissenschaftlich fundierten Kriterien zu reflektieren und auszuwerten.