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Fakultät für Rechtswissenschaft


Nachrichten aus der Fakultät

14.02.2025- Auszeichnungen für die besten Lehrveranstaltungen Wintersemester 2024/25

Die Fakultät für Rechtswissenschaft lässt in jedem Semester den Großteil aller Lehrveranstaltungen von den Studierenden evaluieren.
Im Rahmen der Fakultätsfeier überreichte die Studiendekanin, Frau Professor Mayer, die Auszeichnung "Beste Lehrveranstaltung auf professoraler Seite" Herrn Professor Hartmann für seine Praktische Übung "Schreiben(d) lernen - Sprache und Stil im rechtswissenschaftlichen Studium und der Dissertation“. Bei den Wissenschaftlichen Mitarbeitern konnten sich dank Spitzenbewertungen dieses Mal gleich drei junge Dozenten freuen: Herr Dr. Drechsler erhielt zum 8. Mal eine Auszeichnung für seine REX-Vorlesung "Öffentliches Recht - Vertiefung im Verwaltungsrecht“, Frau Janna Pirk (am Tag der Feier leider abwesend) und Herr Moritz Effenberger wurden jeweils für ihre "Konversationsübung in BGB I" mit einer Urkunde bedacht.

Ziel dieser Lehrevaluation ist es, die Qualität der Lehre stetig zu verbessern. Mehr Informationen zu der Lehrevaluation finden Sie hier.

Foto: Fotostudio Daniel, Regensburg

Foto: Petra Fexer


14. Februar 2025 - Die Fakultät feiert Ihre Absolventen, Doctores und Preisträger

Foto: Fotostudio Daniel, Regensburg

Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen 1. Staatsexamen (Termin 2024/II)!

Foto: Petra Fexer

Herzlichen Glückwunsch an die ersten Absolventen des LL.B. Digital Law (auch an die am Tag der Feier nicht anwesenden)!



06. Februar 2025 - Antrittsvorlesung von Frau Prof. Dr. Bettina Mielke

(Foto: Isabella Gottschling)

Am Donnerstag, 06. Februar 2025 fand im vollbesetzten H13 die Antrittsvorlesung von Frau Prof. Dr. Bettina Mielke (Präsidentin des Landgerichts Ingolstadt und Honorarprofessorin für Rechtsinformatik und Recht der Digitalisierung) statt. Thema des Vortrags war »Künstliche Intelligenz und Justiz: Ein Drama in mehreren Akten«.

Herzlich Willkommen an unserer Fakultät!



13. Januar 2025 - Vortrag von Frau Prof Dr. Bettina Mielke

Am Abend des 13.01.2025 hielt Frau Prof. Dr. Bettina Mielke, noch vor ihrer offiziellen Antrittsvorlesung, einen eindrucksvollen Vortrag zum Thema „Der digitale Zivilprozess: das Basisdokument im Reallabor“. Die Veranstaltung bot einen Einblick in ein innovatives Forschungsprojekt, das an der Universität Regensburg durchgeführt wird.
Frau Prof. Mielke erläuterte zunächst die Ausgangslage: Die klassische Papierakte und ihre digitale Nachfolgerin, die oft unübersichtliche E-Akte, stellen weiterhin große Herausforderungen für die Praxis des Zivilprozesses dar. Das vorgestellte Forschungsprojekt schlägt als Lösung eine grundlegende Neuorganisation vor: das Basisdokument.
Dieses Dokument ermöglicht einen digital organisierten Parteivortrag, der durch klar gegliederte Abschnitte gezielte Ergänzungen und Kommentare von Gegenanwälten und Richtern erlaubt. Ziel ist es, den Zivilprozess effizienter und übersichtlicher zu gestalten.
Nach dem etwa 30-minütigen Vortrag folgte eine Diskussion mit den anwesenden Zuhörern. Dabei wurden insbesondere die Grenzen, Chancen und Erweiterungsmöglichkeiten des digital organisierten Parteivortrags beleuchtet.
Frau Prof. Mielkes Antrittsvorlesung am 6. Februar um 18:00 Uhr in Hörsaal H13 verspricht ebenfalls spannende Inhalte und wird mit großem Interesse erwartet.
(Text: Ophelia Rudolph)

(Foto: Simon Hegemann)


09. Januar 2025 - Nachruf auf Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rainer Arnold

Foto: Privat

Rainer Arnold wurde am 22. Oktober 1943 in Marienbad im heutigen Tschechien geboren. 1968 wurde er in Würzburg mit einer Arbeit zum Rangverhältnis zwischen dem Recht der Europäischen Gemeinschaften und dem innerdeutschen Recht promoviert. Nur vier Jahre, nachdem der EuGH in der Sache Costa/ENEL die Autonomie und den Vorrang des Gemeinschaftsrechts postuliert hatte, gehörte er damit zu den Pionieren der Europarechtswissenschaft. Am Puls der Zeit war er auch mit seiner Habilitationsschrift, die er 1973, im Jahr des britischen Beitritts zu den Europäischen Gemeinschaften, vorlegte. Die Schrift war der Parlamentssouveränität im britischen Verfassungsrecht als Hauptproblem des britischen Beitritts gewidmet. Damit habilitierte er sich für die Fächer deutsches und ausländisches öffentliches Recht sowie Völkerrecht und damit waren seine großen Themen: Europäische Integration und Verfassungsrechtsvergleichung, früh gesetzt.

Nach der Habilitation trat er eine Stelle an der Universität Konstanz an, bevor er 1978 als Nachfolger von Prodromos Dagtoglou an die Universität Regensburg berufen wurde. Dort bekleidete er den Lehrstuhl für öffentliches Recht, Rechtsvergleichung, Recht der Europäischen Gemeinschaften, Wirtschaftsverwaltungsrecht und ausländisches öffentliches Recht, der 1999 zum Jean-Monnet-Lehrstuhl wurde. 1981-1983 war er Dekan der Juristischen Fakultät.

Rainer Arnold war polyglott. Er war nicht nur in den gängigen westeuropäischen Sprachen zu Hause, sondern beherrschte auch Russisch und Tschechisch. Selbst seine Kommunalrechtsvorlesung hielt er bisweilen dreisprachig, damit seine zahlreichen ERASMUS-Studierenden folgen konnten. Bei seinen Kongressen zum vergleichenden und europäischen Verfassungsrecht, die er über zwei Jahrzehnte in Regensburg durchführte, konnte es geschehen, dass Rainer Arnold selbst in die Dolmetscherkabine eilte, um bei der Simultanübersetzung einzuspringen.

Seine stupenden Sprachkenntnisse prädestinierten ihn zum Brückenbauer. Als es in den 1990er Jahren darum ging, die Staaten des ehemaligen Ostblocks in ein gemeinsames Europa zu integrieren, kam diese Rolle zur vollen Entfaltung. Rainer Arnold baute ein Netzwerk von Verfassungsrichtern- und -rechtswissenschaftlern auf, das er auf 150 bis 200 Personen bezifferte. Kernstück waren die bereits erwähnten jährlichen Kongresse, auf denen sich, was Rang und Namen in der mittel- und osteuropäischen Verfassungsgerichtsbarkeit und  rechtswissenschaft hatte, an der Universität Regensburg versammelte, um sich mit Kolleginnen und Kollegen aus West-, Süd-, Ost- und Südosteuropa auszutauschen und zu vernetzen. Fundament seines Netzwerks war nicht zuletzt seine verbindliche Gastfreundschaft, wenn er etwa die zahlreichen Teilnehmenden seines Kongresses abends gemeinsam mit seiner Frau Barbara in seinem Haus empfing.

Hinzu kamen bilaterale Kontakte und eine unermüdliche Reisetätigkeit. Auch hier verband Rainer Arnold Ost und West. Im slawischen Sprachraum war er ebenso zu Hause wie in der romanischen Welt. An der Prager Karls-Universität lehrte er wie im Pariser Quartier Latin. Es ist bezeichnend für Rainer Arnold, dass die erste Meldung von seinem Tod vom moldauischen Verfassungsgericht veröffentlicht wurde. Die Pressemitteilung beklagt den Tod eines engagierten Freundes.

Zu den Höhepunkten seiner Karriere gehört die Schule des deutschen Rechts an der Lomonossov-Universität in Moskau, die Rainer Arnold 2002 gegründet und bis 2012 geleitet hat. Sein Regensburger Fakultätskollege Gerrit Manssen hat den erfolgreichen Studiengang fortgeführt, bis er mit dem Russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nach zwanzig Jahren ein jähes Ende genommen hat. In einer Welt zunehmender Nationalismen werden Brückenbauer wie Rainer Arnold fehlen.

Vier Ehrenpromotionen würdigen seine Verdienste um die Entwicklung des Verfassungsrechts in Europa. Er erhielt die Ehrendoktorwürde der Kyjiwer Rechtsuniversität der Nationalen Akademie Wissenschaften der Ukraine (2012), der „1 Decembrie 1918“ Universität Alba Iulia (2013), der Universität Piteşti (2014) sowie der Universität der Moldauischen Akademie der Wissenschaften (2017).

Ausweislich des Jahresberichts der Universität Regensburg ist Rainer Arnold 2012 „in den Ruhestand eingetreten“, doch stimmt dies allenfalls in einem formaljuristischen Sinn. Tatsächlich nutzte er die gewonnene Freiheit, um sein wissenschaftliches Netzwerk intensiv weiter zu pflegen. So hielt er im Oktober 2024 die Eröffnungsrede auf der Konferenz der Verfassungsgerichte der Balkanstaaten in Prishtina, bevor er im November zwei Wochen lang an der Universität Las Palmas de Gran Canaria unterrichtete, wie er es seit 15 Jahren tat. Eine Tagung in Lyon stand vor Weihnachten ebenfalls auf dem Programm. Kurz nach dem Jahreswechsel ist Rainer Arnold am 9. Januar 2025 mit 81 Jahren überraschend verstorben.

Text: Robert Uerpmann-Wittzack


28. November 2024 - Studierende unserer Fakultät erhalten diesjährigen Preis für studentisches Engagement

Der Verein der Freunde der Universität Regensburg e.V. lobte im Jahr 2024 erstmalig einen Preis für studentisches Engagement aus. Der Preis zeichnet ein beispielhaftes ehrenamtliches Engagement mit Vorbildcharakter aus, das anderen Studierenden und / oder der Gesellschaft unmittelbar zugutekommt. Das Engagement soll ehrenamtlich sein und inhaltlich oder strukturell einen Bezug zur Universität Regensburg nachweisen können.

Das Sprecher*innen-Team der Fakultät für Rechtswissenschaft 2022/23 (Herr Ludwig Kränzlein und Frau Annika Wintersberger) zeichnen sich durch großes Engagement an unserer Universität aus, insbesondere im Umgang mit der Thematik sexueller Belästigung an der Universität. Ihrer Initiative ist es zu verdanken, dass Vorwürfe der sexuellen Belästigung an der Fakultät für Rechtswissenschaft gegen einen wissenschaftlichen Mitarbeiter aufgearbeitet werden konnten. Weit über ihren eigentlichen Aufgabenbereich hinaus ergriffen Frau Wintersberger und Herr Kränzlein die Initiative, gegen sexuelle Belästigung vorzugehen. [...]

Akutes und langfristiges Engagement, persönliche und universitätsweite Verantwortungsübernahme und stetige und inklusive Lösungsorientierung – all das zeichnet die hochschulpolitische Aktivität von Annika Wintersberger und Ludwig Kränzlein aus. (Text: Studentischer Sprecher*innen-Rat der UR (gekürzt)) 

Bild: Universität Regensburg, Dragan


21. November 2024 - Linklaters Redewettstreit

Der Linklaters Redewettstreit: Ein Abend rhetorischer Brillanz
Am 21.11.2024 fand die 12. Auflage des Linklaters Redewettstreit vor großem Publikum in H 24 statt. Das Ausbildungszentrum REGINA organisiert unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Mayer diese spezielle Vermittlungsform juristischer Schlüsselqualifikationen einmal jährlich auf dem Campus der Universität Regensburg. Namensgeber und Sponsor der Veranstaltung ist die Wirtschaftskanzlei Linklaters.
Ein großes Lob geht an alle acht teilnehmenden Jurastudierenden, die sich erfolgreich beworben hatten und im Hörsaal ihr rhetorisches Können unter Beweis gestellt haben. Die erste Runde forderte mit prägnanten Standpunktreden, während in der zweiten Runde – moderiert von Prof. Dr. Thorsten Kingreen – eine aufschlussreiche Debatte zum Thema „AfD-Verbot“ stattfand.
 
Herzlichen Glückwunsch geht an die Gewinner:
· Clemens Okruch (Universität Regensburg)
· Maximilian Westermann (Universität Bayreuth)
· Laura Niemann (Universität Regensburg)
 
Die Jury setzte sich zusammen aus:
· Dr. Andreas Bernert (DNotI)
· Dr. Ruprecht Frhr. von Maltzahn (Linklaters)
· Prof. Dr. Bettina Mielke (LG Ingolstadt)
· Laura Dürr, LL.M. (Northwestern) (Linklaters)

Laura Niemann

Maximilian Westermann

Clemens Okruch


25.10.2024 - Erfolg beim ELSA-Moot-Court im Verwaltungsrecht

Am 25. 10.2024 fand in den Räumlichkeiten der Kanzlei DOMBERT in Potsdam der Pre
Moot Court der VIII. Edition des ELSA Deutschland Verwaltungsrechts Moot Courts
(EDVMC) statt. Insgesamt neun Teams von verschiedenen Fakultäten für Rechtswissenschaft nahmen an der Veranstaltung, die als Vorbereitung auf den Bundesentscheid vor dem Bundesverwaltungsgericht diente, teil. In Zusammenarbeit mit DOMBERT Rechtsanwälte wurden eine mündliche Gerichtsverhandlungen über einen verwaltungs- und verfassungsrechtlichen Fall simuliert. Der fiktive Rechtsstreit handelt von einem Torfabbauverbot in dem fiktiven Bundesland L. Ein Torfabbauunternehmen möchte hiergegen Klage erheben und die Genehmigung für den Abbau von Torf erlangen. Die Teilnehmenden hatten vor dem Pre Moot Court Zeit, um sich in den Fall einzuarbeiten und Schriftsätze sowohl für die Klägerin als auch für die Beklagte zu verfassen. Jedes Team hatte in einer Vorrunde die Möglichkeit, vor einer Richterbank, die mit Anwältinnen und Anwälten der Kanzlei DOMBERT besetzt war, unter realen Bedingungen zu verhandeln. Der vorsitzende Richter der fiktiven Verhandlungen, Ulf Domgörgen, ehemaliger Vorsitzender Richter des Bundesverwaltungsgerichts, sowie die vorsitzende Richterin Judith Affeldt, Rechtsanwältin bei DOMBERT Rechtsanwälte, sorgten für einen realitätsgetreuen Ablauf der Verhandlungen. Nach dem jeweils ca. einstündigem Prozess bekamen die Teams eine umfangreiche und individuelle Bewertung.
Letztlich konnte sich das Team aus Halle (Saale) und das Team aus Regensburg für das Tagesfinale qualifizieren. Nach einer spannenden Finalrunde kürte der vorsitzende Richter und die Beisitzenden das Team aus Regensburg mit Elsa Nagl und Malik Fröhler zu den Gewinnern des Tages. Die beiden konnten die Jury vor allem aufgrund ihrer Teamkompetenz in der mündlichen Verhandlungsführung überzeugen.
Nach der Bekanntgabe der Tagessieger verkündete die Jury, welche vier Teams sich für die finale Runde des Moot Courts vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig qualifizieren konnten. Die Auswahl wurde einzig anhand einer Bewertung der zuvor von jedem Team verfassten Schriftsätze getroffen. Auch hier gelang es Elsa Nagl (Lehrstuhl Prof. Dr. Christoph Althammer) und Malik Fröhler, an dem Bundesentschied am 13.12.2024 in Leipzig teilnehmen zu dürfen.
Die beiden Studierenden werden bei ihrer Teilnahme am EDVMC von Herrn Dr. Stefan Drechsler sowohl unterstützt als auch umfänglich motiviert.


07.10.2024 - Begrüßung der neuen Studierenden

In diesem Sommersemester dürfen wir wieder die neuen Studierenden an der Fakultät willkommen heißen. Studiendekanin Prof. Dr. Claudia Mayer und Dekan Prof. Dr. Thorsten Kingreen sowie Studiengangskoordinatorin Dr. Petra Fexer begrüßten unsere neuen Studierenden im Rahmen der Einführungstage.


Juli 2024 - Prof. Kühling im wissenschaftlichen Beirat des WIK

Prof. Kühling ist im Juli 2024 in den Wissenschaftlichen Beirat des WIK berufen worden. Das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste berät insbesondere die Bundesnetzagentur und die öffentliche Hand in Fragen der Netzregulierung. Weitere Mitglieder des interdisziplinären Beirats sind der emeritierte Direktor des Max-Planck-Instituts für Gemeinschaftsgüter und ehemalige Vorsitzende der Monopolkommission Prof. Dr. Carl-Christian von Weizsäcker sowie die Datenschutzrechtsexpertin und Bundesdatenschutzbeauftragte Prof. Louisa Specht-Riemenschneider.


26.07.2024 - Auszeichnungen für die besten Lehrveranstaltungen Sommersemester 2024

Die Fakultät für Rechtswissenschaft lässt in jedem Semester den Großteil aller Lehrveranstaltungen von den Studierenden evaluieren. Dieses Mal wurde den Lehrenden im Rahmen der Fakultätsfeier ihre Urkunde für die "Beste Lehrveranstaltung" überreicht.
Im Sommersemester 2024 wurden Herr Professor Kühling für seine Vorlesung "Datenschutzrecht" und Herr Christian Rambach für seine "Konversationsübung zur Vorlesung BGB II" ausgezeichnet. Die Urkunde überreichte die Studiendekanin, Professor Mayer. Ziel dieser Lehrevaluation ist es, die Qualität der Lehre stetig zu verbessern. Mehr Informationen zu der Lehrevaluation finden Sie hier.


26.07.2024 – Die Fakultät feiert Ihre Absolventen, Doctores und Preisträger

An diesem warmen Sommernachmittag füllte sich der H24 wieder mit glücklichen und stolzen Personen. Examensabsolventinnen und -absolventen des Termins 2024/I sowie frischgebacke Doctores, deren Angehörige und Freunde trafen zahlreich dort ein, um gemeinsam mit Mitgliedern unserer Fakultät ihre Erfolge zu feiern.
Nachdem durch Herrn Professor Walter den kürzlichen verstorbenen Emeriti, Herrn Prof. Dr. Dres. h.c. Friedrich-Christian Schroeder und Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Ekkehard Schumann gedacht wurde, übergab der Hausherr und „Moderator“ der Feier, Dekan Professor Kingreen das Wort an den Vizepräsidenten für Studium, Lehre und Weiterbildung, Professor Korber. Seinen Glückwünschen folgen die der Präsidentin des Landesjustizprüfungsamts, Ministerialdirigentin Freifrau Christine von Massenbach.
Marie-Louise Pakleppa, die zu den Jahrgangsbesten der gefeierten Absolventen-Kohorte zählt, ließ das Jurastudium in ihrer Rede kurzweilig Revue passieren.  Im Anschluss daran erhielten nicht nur die rund 50 anwesenden erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen feierlich ihre Abschlussurkunden überreicht, auch die vier anwesenden Doctores wurden durch Forschungsdekan Prof. Dr. Hellgardt auf der Bühne geehrt.
Preise erhielten auf Seiten der Examensabsolventen Fabian Ehrhardt und Sarah Pommer (JZ-Preis für die Jahrgangsbesten des Termins 2024/I). Auf Seiten der Doctores hatten Dr. Samuel Gafus, Dr. Eray Gündüz und Dr. Augusto Wiegand-Cruz Grund zur Freude. Sie erhielten den alljährlich vom Alumniverein zur Verfügung gestellten Juratisbonapreis für besonders herausragende Leistungen von Doktoranden in Höhe von jeweils 200 Euro. Neben dem Vorschlag durch das betreuende Mitglied des Lehrkörpers ist für diese Auszeichnung eine Bewertung mit „summa cum laude“ in allen Gutachten und Prüfungsteilen Voraussetzung.
Auch Lehrende wurden im Rahmen der Feierlichkeit ausgezeichnet: Studiendekanin Professor Mayer überreichte Professor Kühling für seine Vorlesung „Datenschutzrecht“ und Herrn Christian Rambach für seine „Konversationsübung zur Vorlesung BGB II“ jeweils den Lehrpreis der Fakultät für das SS 2024. Am Ende der Feier nahm Frau Lena Vandijck ihren und den ihrer abwesenden Kommilitonin Frau Julia Rieger, Buchpreis des Dekans in Empfang, der ihnen für ihr großes Engagement in der Fachschaft und v.a. im Fakultätsrat von Professor Kingreen mit Dankesworten überreicht wurde.
Den musikalischen Rahmen der Feierlichkeit bildete wieder sehr stimmungsvoll das Trio von JazzyMotion gemeinsam mit Professor Tischbirek am Tenorsaxophon.
Im Anschluss an den offiziellen Teil der Feier hatten alle Beteiligten die Gelegenheit, bei dem vom Alumniverein Juratisbona gesponserten und von der Fachschaft organisierten kalten Buffet im Foyer des H24 mit einem Glas Sekt oder einem Bier auf die Gefeierten anzustoßen.

Herzlichen Glückwunsch an unsere Absolventinnen und Absolventen, Doctores und Preisträgerinnen und Preisträger und vielen Dank an alle, die an der Organisation und dem reibungslosen Ablauf der Veranstaltung beteiligt waren!


(c) Fotostudio Daniel


1. Juli 2024 - Prof. Kühling im Wissenschaftlichen Beratungsgremium der Bundesnetzagentur

Prof. Kühling ist mit Wirkung zum 1. Juli 2024 in den Wissenschaftlichen Arbeitskreis für Regulierungsfragen (WAR) bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) berufen worden. Der WAR berät die BNetzA in allen Fragen der Regulierung. Er ist ein interdisziplinär besetztes Gremium insbesondere aus den Bereichen Recht, Ökonomie und Technik. Mit ihm neu in den WAR aufgenommen wurde u.a. der renommierte Kölner Ökonom und Direktor des Bonner Max-Planck-Instituts für Gemeinschaftsgüter Prof. Axel Ockenfels.


20.06.2024 Exkursion nach Berlin und Potsdam


Im Sommersemester 2024 bot der Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Wirtschaftsrecht und Verwaltungswissenschaften unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd J. Hartmann, LL.M. (Virginia), eine zweitägige Exkursion nach Berlin und Potsdam für Regensburger Studierende mit besonderem Interesse am Öffentlichen Recht an.

Hier geht's zum ausführlichen Exkursionsbericht.


23.07.2024 - Nachruf auf Prof. Dr. Dr. h.c. Ekkehard Schumann

Ekkehard Schumann wurde am 28. Dezember 1931 in Leipzig geboren, wo er 1950 an der humanistischen Thomasschule das Abitur mit Bestnote ablegte. Die Aufnahme des Studiums an der Leipziger Universität wurde ihm gleichwohl versagt, da er gegenüber „besser Qualifizierten“ – gemeint waren Träger von SED- oder FDJ-Abzeichen – zurückzustehen hatte. Ekkehard Schumann gehörte bereits während seiner Schulzeit einer Widerstandsgruppe der Jungen Gemeinde der Evangelischen Kirche an. Ihr blieb er verbunden, nachdem er an der Westberliner Freien Universität das Studium der Philosophie, Altphilologie und Germanistik aufgenommen hatte. 1951 verbreitete er als junger Student vor dem Leipziger Hauptbahnhof gegen das kommunistische Regime gerichtete Flugblätter und wurde festgenommen, gefoltert und schließlich zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt. Die Anklage hatte ihm vorgeworfen, "Boykotthetze“ getrieben und „durch Verbreitung tendenziöser Gerüchte den Frieden des deutschen Volkes gefährdet zu haben“. Nach eineinhalbjähriger politischer Gefangenschaft – davon sechs Monate in Isolationseinzelhaft der Stasi – wurden Ekkehard Schumann und weitere Gefangene von Mitgliedern des „Befreiungskomitees für die Opfer Totalitärer Willkür“ unter Vorlage geschickt gefälschter Entlassungspapiere befreit (vgl. zum Ganzen Ekkehard Schumann, Zeugnis des Widerstands, Der Monat 1953, S. 454 ff.). Die Flucht nach Westberlin endete glücklich. Die Gefahr einer Entführung durch Agenten des MfS machte es ihm dennoch unmöglich, an die FU zurückzukehren, und führte ihn nach München an die LMU.

Das Erlebte war für Ekkehard Schumann Anlass, sich hochschulpolitisch zu engagieren und das Studium der Rechtswissenschaft aufzunehmen. In der Vorlesung begeisterte Leo Rosenberg ihn für das Prozessrecht. Nach Studienaufenthalten in Zürich, London und Ann Arbor und im Anschluss an die Erste juristische Staatsprüfung wurde er wissenschaftlicher Assistent von Rudolf Pohle in München, mit dem er die Leipziger Herkunft teilte. Die Doktoranden Ekkehard Schuman, Roman Herzog und Andreas Heldrich verband in diesen Jahren die Referendar- und Assistentenzeit
und intensiver wissenschaftlicher Austausch. Auf die Promotion 1961 folgte 1967 die Habilitation mit einer Schrift zum Thema „Prozessrecht und Methode“ für die Fächer Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht und Rechtsphilosophie. Im unmittelbaren Anschluss wurde Ekkehard Schumann auf den Lehrstuhl für Prozessrecht und Bürgerliches Recht an der neu gegründeten Universität Regensburg berufen. Auch dort blieb er sich als „homo politicus“ (Max Stadler) treu.

Hervorhebung verdienen seine Tätigkeit als Landesvorsitzender des Hochschulverbandes und seine jahrzehntelange Mitgliedschaft im Bayerischen Senat, einem bis 1999 neben dem Bayerischen Landtag an der Landesgesetzgebung beteiligten Organ der Volksvertretung. Für sein politisches Engagement wurde Schumann mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1. Klasse und der Medaille der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet. 1996 verlieh ihm die Universität Athen die Ehrendoktorwürde. Ekkehard Schumann war durch seinen Lehrer Rudolf Pohle in den wissenschaftlichen Austausch mit den griechischen Kollegen hineingewachsen und hatte ihn über Jahrzehnte fortgeführt und gepflegt. Als Hochschullehrer betreute er rund 80 Doktorandinnen und Doktoranden und verstand es, Wissenschaft und Praxis auf vielfältige Weise miteinander zu verbinden. Er war Strafverteidiger und Schiedsrichter. In zahlreichen Verfahren stand er dem Bayerischen Senat als Berater und Prozessvertreter zur Seite; eine jahrzehntelange Zusammenarbeit verbindet ihn mit namhaften Münchener Kanzleien.
Unserer Fakultät hielt Ekkehard Schumann trotz ehrenvoller Rufe an die Universitäten Hamburg und Augsburg bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 die Treue und versah für sie 1969/70 das Amt des Dekans in schwierigen Jahren, die von studentischen Unruhen geprägt waren.

Ekkehard Schumann zählt zu den bedeutenden und einflussreichen Rechtsgelehrten der Gegenwart. Die zu seinem 70. Geburtstag 2001 von Peter Gottwald und Herbert Roth herausgegebene Festschrift weist ihn als Prozessualisten mit national wie international größtem Ansehen aus. Zu den auffälligsten Kennzeichen seiner Arbeit zählt sicherlich die Verbindung des Zivilprozessrechts mit dem Verfassungsrecht. Den Kompetenzkonflikt zwischen Verfassungs- und Fachgerichtsbarkeit, den Ekkehard Schumann zum Thema seiner Dissertation gemacht hatte, löst das Bundesverfassungsgericht bekanntlich bis heute anhand der „Schumann’schen Formel“. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums dieser Formel haben unsere Fakultät und die Regensburger Juristische Studiengesellschaft Ekkehard Schumann 2013 mit einem wissenschaftlichen Symposium geehrt, an dem über 150 Kolleginnen und Kollegen aus dem In- und Ausland teilnahmen.
Mit seiner jahrzehntelangen Mitarbeit am Stein/Jonas, dem Flaggschiff der   Kommentarliteratur zum deutschen Zivilprozessrecht, hat er weitere Maßstäbe gesetzt. Als bis heute „unerreicht“ (Herbert Roth) muss seine „Einleitung“ zur 20. Auflage des Großkommentars aus dem Jahr 1979 gelten, mit der sich Ekkehard Schumann schon in frühen Jahren als der prozessuale Virtuose zwischen Tradition und Moderne ausgewiesen hatte, der er bis zu seinem Tode geblieben ist. Der Schaffensdrang und die Schaffenskraft des „Emeriten aus Lappersdorf“, wie er sich scherzhaft selbst gerne nannte, blieb ungebrochen, im Zivilprozessrecht gibt es kaum eine Grundfrage, der er sich nicht schon gewidmet hätte.

Die Fakultätspolitik zu verfolgen und an den aktuellen hochschulpolitischen Entwicklungen Anteil zu nehmen, war für Ekkehard Schumann ebenso selbstverständlich. Eine Fakultätsveranstaltung, eine Examensfeier oder ein Professorium in seiner Abwesenheit mag es in den vergangenen Jahren durchaus gegeben haben, aber sicher nicht ohne einen guten Grund. Doch konnte man Anzeichen dafür, auf die Tagespolitik an der Fakultät Einfluss nehmen zu wollen, bei Ekkehard Schumann vergeblich suchen. Es war stattdessen seine offene, zugewandte und humorvolle Art, die ihn als
Ansprechpartner und verlässlichen Ratgeber auszeichneten und für die er in seinem Kollegenkreis großes Ansehen genoss. Auch den Regensburger Studenten ist er als Veranstalter regelmäßiger Seminare weiterhin bestens bekannt gewesen. Seine Offenheit gegenüber den technischen Entwicklungen und sein Selbstverständnis, mit ihnen Schritt halten zu wollen, zeigen sich nicht zuletzt in seinen Lehrveranstaltungen, etwa zur Digitalisierung in der Justiz. Nicht rückblickend, sondern zukunftsgerichtet waren auch seine stark nachgefragten Seminare zum nationalsozialistischen Unrecht.

Ganz besonders lag Ekkehard Schumann aber der intensive fachliche und persönliche Austausch am Herzen. Den Rahmen hierfür bildeten regelmäßige und nicht selten auf seine Initiative hin stattfindende Abendessen beim „Lieblingsitaliener“ mit Familienangehörigen und Freunden und mit Kollegen und seinen Mitarbeitern. Dabei war es nicht zuletzt seiner integrativen Persönlichkeit zuzuschreiben, dass sich die an die Fakultät neu berufenen Kolleginnen und Kollegen in Regensburg rasch aufgenommen fühlen. Und es waren vor allem diese Zusammenkünfte, durch die wir neben dem Wissenschaftler und Hochschullehrer auch den Menschen Ekkehard
Schumann kennenlernen durften. Besonders dafür sind wir ihm dankbar.

Michael Heese und Tonio Walter zum 90. Geburtstag von Prof. Dr. Dr h.c. Ekkehard Schumann in JZ 2022, 27 (leicht gekürzt und angepasst durch Petra Fexer)

Zum Interview mit Herrn Prof. Ekkehard Schumann anlässlich seines 90. Geburtstags (Jahresbericht 2021, S. 2-4)


22.07.2024 Ernennung von Dr. Bettina Mielke zur ersten Honorarprofessorin der UR

Der Präsident der Universität, Prof. Dr. Udo Hebel, hat unserer langjährigen Lehr-beauftragten Dr. Bettina Mielke im Beisein des Dekans der Fakultät für Rechtswissenschaft, Prof. Dr. Thorsten Kingreen, die Ernennungsurkunde zur Honorarprofessorin für "Rechtsinformatik und digitales Recht" überreicht.

Frau Prof. Mielke ist die erste Honorarprofessorin nicht nur in der Geschichte unserer Fakultät, sondern der gesamten Universität. Es wurde Zeit!

Wir freuen uns und gratulieren sehr herzlich!


01.07.2024 - Regensburger Nachwuchsjuristen gewinnen Moot Court 2024

Bastian Reinsch (Prof.in Dr. Anna Bernzen) und Felix Summerer (Lehrstuhl Prof. Dr. Michael Heese), beide Jurastudenten an der Universität Regensburg, errangen den Sieg beim ELSA Deutschland Moot Court 2024, einem renommierten Gerichtsimulationswettbewerb. In diesem Wettbewerb schlüpfen die Studierenden schon während ihres Studiums in die Rolle von Anwälten, um fiktive Mandanten in simulierten Rechtsfällen zu vertreten. Entscheidend für den Erfolg ist, die Richter durch überzeugende juristische Argumentation und souveränes Auftreten für sich zu gewinnen.

Nach seinem Erfolg beim Regensburger Lokalentscheid im Januar 2024 setzte sich das Regensburger Team beim Nationalentscheid in Berlin gegen zwölf andere Teams durch und erhielt besondere Anerkennung für seine herausragende Klageschrift. Im Bundesentscheid, dem Finale des Wettbewerbs, trafen sie am Freitag, den 28. Juni 2024, auf das Team der Universität Osnabrück.

Einen ausführlichen Bericht finden Sie in der Pressemitteilung.


5. Juni 2024 - Vorsitzender Kühling moderiert 50-Jahres-Jubiläumsfeier der Monopolkommission

Mit etwa 200 Gästen aus Politik, Wissenschaft, Behörden, Gerichtsbarkeit, Unternehmen, Verbänden und Medien hat die Monopolkommission im Berliner Wirtschaftsministerium am 5. Juni 2024 ihren 50. Geburtstag gefeiert. Unter der Gesamtmoderation des Vorsitzenden Prof. Kühling haben spannende Referentinnen und Referenten aus den genannten Bereichen lebhaft über das Generalthema „Wettbewerb im Spannungsfeld von Industriepolitik und ökologischer Transformation“ diskutiert. Inspirierende Festvorträge hielten u.a. das bekannte Mitglied im Sachverständigenrat, die Nürnberger Ökonomin Veronika Grimm sowie der renommierte Kartellrechtler Rupprecht Podszun, der Kühling im Juli in die Monopolkommission folgen wird. Weitere Impulse kamen u.a. von den ehemaligen Vorsitzenden Justus Haucap (Uni Düsseldorf), Daniel Zimmer (Uni Bonn) und Achim Wambach (Präsident ZEW). Die Veranstaltung schloss mit einer Keynote von Wirtschaftsminister Habeck, der sich im Gespräch den Fragen von Kühling und Kommissionsmitglied Buchheim stellte.


08.04.2024 - Begrüßung der neuen Studierenden

In diesem Sommersemester dürfen wir wieder die neuen Studierenden an der Fakultät willkommen heißen. Studiendekanin Prof. Dr. Claudia Mayer und Dekan Prof. Dr. Thorsten Kingreen sowie Studiengangskoordinatorin Dr. Petra Fexer begrüßten unsere neuen Studierenden im Rahmen der Einführungstage.


26. März 2024 - Nachruf auf Prof. Dr. Dres. h.c. Friedrich-Christian Schroeder


Foto: Mareike Schroeder

Friedrich-Christian Schroeder wurde am 14. Juli 1936 in Güstrow in Mecklenburg geboren. Nach dem Krieg zog die Familie nach Lübeck, wo Schroeder 1955 das Abitur ablegte – am humanistischen Katharineum, wo vor ihm schon Thomas Mann und Gustav Radbruch zur Schule gegangen waren. Es folgten das Studium der Rechtswissenschaft in Bonn, Berlin und München sowie 1959 das Erste juristische Staatsexamen, 1963 die Promotion, 1964 das Zweite Staatsexamen und 1968 die Habilitation, allesamt in München. Und noch 1968 erhielt Schroeder – 31 Jahre alt – einen Ruf an die gerade gegründete Universität Regensburg, der er bis zu seiner Emeritierung 2004 treu blieb, trotz Rufen an die Universitäten Kiel (1972), Hamburg (1977) und Tübingen (1988).
Schon 1958, also noch vor seinem Ersten Staatsexamen, hatte Schroeder, des Russischen kundig, eine Monografie zum Strafrecht der Sowjetunion veröffentlicht, 1960 folgte eine kommentierte Übersetzung des sowjetischen Strafgesetzbuchs. Schroeders Sprachkenntnisse und juristische Fähigkeiten hatten Reinhart Maurach, damals Direktor des Instituts für Ostrecht, schon auf ihn aufmerksam werden lassen, als er noch studierte, und 1961 wurde Schroeder Assistent an Maurachs Lehrstuhl (bis 1967). 1973 folgte er Maurach als Direktor des Instituts für Ostrecht nach, und auch Schroeders Lehrstuhl in Regensburg trug die Bezeichnung „für Strafrecht, Strafprozessrecht und Ostrecht“. Die Beschäftigung mit dem Recht Osteuropas und Russlands bildete denn auch zeitlebens einen Schwerpunkt in der wissenschaftlichen Tätigkeit Schroeders, zu der es unter anderem gehörte, im wissenschaftlichen Beirat sowohl des Freiburger Max-Planck-Instituts für (damals) ausländisches und internationales Strafrecht als auch der Bundeszentrale für politische Bildung mitzuwirken (ausführliche Angaben zu Werdegang, Ämtern, Funktionen und Veröffentlichungen finden sich hier: www.uni-regensburg.de/rechtswissenschaft/strafrecht/walter/em-prof-dr-dres-h-c-schroeder/index.html). Eine Ehrendoktorwürde der Universität Wrocław (Breslau) war 1999 eine von zahlreichen Anerkennungen dieses Interesses und Engagements für das Recht östlich von Elbe und (ab 1990) Oder. 2010 kam eine Ehrendoktorwürde der Universität Huánuco hinzu (Peru).
Das wissenschaftliche Interesse und die Veröffentlichungen Schroeders waren allerdings von Anfang an weiter gespannt. Seine Dissertation, veröffentlicht mit dem Titel Der Täter hinter dem Täter, befasste sich mit einem Kernproblem des Allgemeinen Teils des Strafgesetzbuchs, der mittelbaren Täterschaft, und seine Habilitationsschrift galt einem Thema des Besonderen Teils, das waren die sogenannten Staatsschutzdelikte. Auch das renommierte Lehrbuch Reinhart Maurachs, das Schroeder fortführte, war eines zum Besonderen Teil. Im Leipziger Kommentar zum Strafgesetzbuch wiederum kommentierte Schroeder Vorschriften des Allgemeinen Teils. Zum Strafprozessrecht veröffentlichte er 1993 ein Lehrbuch mit Folgeauflagen. Auch rechtsgeschichtlich war Schroeder von Beginn seiner Laufbahn an interessiert, namentlich mit Blick auf die in Regensburg 1532 verabschiedete Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls V. (Constitutio Criminalis Carolina). Insgesamt veröffentlichte er nicht weniger als dreißig Monografien und hunderte von Aufsätzen zu unterschiedlichsten rechtswissenschaftlichen Themen, zudem zahlreiche Beiträge in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Neben dem wissenschaftlichen Wirken stand stets das rechtspolitische, einmal durch die Mitwirkung als Berater und in Gremien, etwa als Mitglied einer Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages zur Aufarbeitung der Folgen der SED-Diktatur in den neuen Bundesländern; ferner durch eine Reihe rechtspolitischer Publikationen, etwa zur Reform des Sexualstrafrechts. Äußere Anerkennung von Schroeders wissenschaftlichem Werk und seiner rechtspolitischen Arbeit waren neben den schon genannten Ehrendoktorwürden 1989 das Bundesverdienstkreuz am Bande, 1998 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, 2001 der Bayerische Verdienstorden und 2008 das Ehrenzeichen des Ministeriums der Justiz der Ukraine, wo Schroeder seit 2004 Gastvorlesungen gehalten hatte.
Bis ins hohe Alter setzte Schroeder seine publizistische Tätigkeit ebenso fort wie Lehrveranstaltungen in Form von Seminaren, und er nahm regen und freundlichen Anteil am Leben seiner Fakultät und jenes Lehrstuhls, den er dreieinhalb Jahrzehnte lang innegehabt hatte. Mit Friedrich-Christian Schroeders Tod am 26. März dieses Jahres verliert die Regensburger Fakultät für Rechtswissenschaft einen herausragenden Wissenschaftler und hochgeschätzten Kollegen; und nicht wenige ihrer Mitglieder verlieren einen Freund.


20. März 2024 - Prof. Kühling im Wirtschaftsausschuss des Bundestags zur PostG-Novelle

Prof. Kühling hat als Vorsitzender der Monopolkommission am 20. März 2024 den Abgeordneten des Bundestages im Wirtschaftsausschuss zur Novelle des Postgesetzes Rede und Antwort gestanden. In der Anhörung von Expertinnen und Experten hat er betont, dass der Ausbau der Privilegien der Deutschen Post AG (Umsatzsteuerbefreiung) den Wettbewerb im Briefmarkt gefährdet, der unbedingt geschützt werden muss. Ferner hat er sich gegen ein Subunternehmerverbot in der Paketbranche ausgesprochen und auf andere Ansätze des Beschäftigtenschutzes verwiesen.


Februar 2024 - Forschungsaufenthalt von Professor Marianella Ledesma Narvaez (Universität Lima, Peru) an unserer Fakultät

Im Februar 2024 besuchte auf Einladung von Professor Rainer Arnold und Professor Alexander Graser Frau Professor Ledesma Narvaez aus Peru unsere Fakultät. Während ihres einmonatigen Aufenthalts nutzte die ehemalige Verfassungsrichterin und erste weibliche Präsidentin des Verfassungsgerichts (2019-2021) von Peru die Gelegenheit, in unseren Lesesälen zu ihrem aktuellen Forschungsthema „Die Beteiligung des Bürgers am politischen Entscheidungsprozess unter Berücksichtigung der deutschen Erinnerungskultur“ zu recherchieren.

Prof. Dr. Rainer Arnold, Prof. Dr. Professor Marianella Ledesma Narvaez, Prof. Dr. Ursula Regener (von links nach rechts), Foto: Lea Passmann

Die Professorin ist an mehreren Universitäten, hauptsächlich an der PUCP (Pontifícia Universidad Católica del Perú) tätig und hat an der ältesten Universität des Landes, der Universidad Nacional Mayor de San Marcos, promoviert. Ihr Vater hat als Führer der Linken du Senator in der Geschichte Perus eine wichtige Rolle gespielt.
Der Aufenthalt von Frau Ledesma Narvaez in Regensburg war auch für unsere Fakultät und die Universität Regensburg wertvoll: in einer Unterredung mit der Vizepräsidentin für Internationalisierung und Diversity, Professor Ursula Regener, wurde eine Kooperation und späterer Partnerschaft zwischen den beiden Universitäten beschlossen.


09.02.2024 - Die Fakultät feiert ihre Absolvent:innen, Doctores und Preisträger:innen

Nach seiner Eröffnungsrede, in der auch Herr Prof. Dr. Hartmann als neuer Lehrstuhlinhaber unserer Fakultät feierlich begrüßt wurde, führte der Dekan, Prof. Dr. Kingreen, gewandt durch das Programm. Dem Grußwort des Präsidenten der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel, folgte zu Beginn die Rede des Präsidenten des Landgerichts Regensburg, Dr. Clemens Prokop.
Die zwei männlichen Jahrgangsbesten, Herr David Linß und Herr Florian Stockinger, ließen in ihrer Absolventenrede humorvoll die zahlreich erschienenen Gäste der Fakultätsfeier an ihren nicht immer ganz einfachen Weg zum 1. Staatsexamen teilhaben. Im Anschluss daran erhielten nicht nur die 80 anwesenden erfolgreichen Absolvent:innen  des Termins 2023/II feierlich ihre Abschlussurkunden überreicht, auch die zehn anwesenden frischgebackenen Doctores wurden durch Forschungsdekan Prof. Dr. Hellgardt auf der Bühne geehrt. Preise erhielten auf Seiten der Examensabsolvent:innen Frau Anna-Lena Hausleitner und Frau Katharina Philipp (JZ-Preis für die Jahrgangsbesten des Termins 2023/II) sowie Herr Nico Grochowina (Buchpreis des Dekans für großes Engagement in der Fachschaft oder USV). Auf Seiten der Doctores hatte Frau Dr. Anna Gmehling einen zusätzlichen Grund zur Freude: Ihr wurde für Ihre von Prof. Dr. Claudia Mayer betreute Dissertation „Der Ort der Eheschließung im deutschen Kollisionsrecht – Zugleich ein Beitrag zur Reform des Eheschließungskollisionsrechts“ von Dr. Anton Wiedemann der mit 1000 € dotierte Maria-Giovanna Cubeddu-Wiedemann-Preis verliehen. Die Maria Giovanna Cubeddu Wiedemann Stiftung vergibt diesen Preis alljährlich für die beste Promotion mit internationalem Bezug an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Regensburg. Kandidat:innen sind Promovenden, die ihre Promotion mit „summa cum laude“ abgeschlossen haben. Die alljährlich vom Alumniverein zur Verfügung gestellten Juratisbonapreise für besonders herausragende Leistungen von Doktorand:innen  in Höhe von jeweils 200 Euro gingen dieses Mal an 5 Doctores: Frau Dr. Patricia Altenburger, Frau Dr. Marie Beyrich, Herr Dr. Victor Jouannaud, Frau Dr. Nina Kerstensteiner und Frau Dr. Anja Sollacher. Neben dem Vorschlag durch das betreuende Mitglied des Lehrkörpers ist für diese Auszeichnung ebenfalls eine Bewertung mit „summa cum laude“ in allen Gutachten und Prüfungsteilen Voraussetzung.
Auch Lehrende wurden im Rahmen der Feierlichkeit ausgezeichnet: Herr Prof. Dr. Kingreen erhielt für seine Vorlesung „Sozial- und Gesundheitsrecht I“ und Herr Dr. Drechsler für seine REX-Vorlesung „Vertiefung im Verwaltungsrecht“ jeweils den Lehrpreis der Fakultät für das WS 2023/24. Den musikalischen Rahmen der Feierlichkeit bildete das Trio von JazzyMotion, das in drei Stücken wieder leidenschaftlich von Herrn Prof. Dr. Tischbirek am Tenorsaxophon unterstützt wurde.
Im Anschluss an den offiziellen Teil der Feier hatten alle Beteiligten die Gelegenheit, bei dem vom Alumniverein Juratisbona gesponserten und von der Fachschaft organisierten kalten Buffet im Foyer des H24 der Universität Regensburg mit einem Glas Sekt oder einem Bier auf die Gefeierten anzustoßen.

Herzlichen Glückwunsch an unsere Absolvent:innen, Doctores und Preisträger:innen und vielen Dank an alle, die an der Organisation und dem reibungslosen Ablauf der Veranstaltung beteiligt waren!

(c) Fotostudio Daniel, Regensburg


09.02.2024 - Auszeichnungen für die besten Lehrveranstaltungen Wintersemester 2023/24

Die Fakultät für Rechtswissenschaft lässt in jedem Semester den Großteil aller Lehrveranstaltungen von den Studierenden evaluieren. Dieses Mal wurde den Lehrenden im Rahmen der Fakultätsfeier ihre Urkunde für die "Beste Lehrveranstaltung" überreicht.
Im Wintersemester 2023/24 wurden Herr Professor Kingreen für seine Vorlesung „Sozial- und Gesundheitsrecht I“ und Herr Dr. Drechsler für seine REX-Vorlesung „Vertiefung im Verwaltungsrecht“ ausgezeichnet. Die Urkunde überreichte die Studiendekanin, Professor Mayer.
Ziel dieser Lehrevaluation ist es, die Qualität der Lehre stetig zu verbessern. Mehr Informationen zu der Lehrevaluation finden Sie hier.

(c) Fotostudio Daniel, Regensburg


25.01.2024 - Regensburger Lokalentscheid des ELSA-Moot Court an der Universität Regensburg

Am Donnerstagabend, den 25. Januar 2024, fand im gut besuchten H 24 des Vielberth-Gebäudes der diesjährige Regensburger Lokalentscheid des ELSA-Deutschland Moot Court (EDMC) statt, bei dem die teilnehmenden Studierenden in die Rolle von Anwältinnen und Anwälten schlüpfen durten und vor einer dreiköpfigen Jury einen fiktiven Sachverhalt verhandelten.
Der Kläger (Herr K) wurde vertreten durch die Rechtsanwälte Lisa-Lou Eidenberg & Lilly Teichmann; für den Beklagten (Herr S) anwesend waren die Rechtsanwälte Bastian Reinsch & Felix Summerer. Die Richterbank und Jury war in diesem Jahr besetzt mit Prof. Dr. Claudia Mayer als Vorsitzende und RA Dr. Georg Graml sowie Ass. Jur. Nikolaus Schröder (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Heese) als Beisitzende.
In dem fiktiven Rechtsstreit ging es um den Verkauf eines (angeblichen) Original-Gemäldes von Berthe Morisot.  Herr K hatte dieses Gemälde unter Beilage eines Gutachtens, das Berthe Morisot als Urheberin des Werks ansieht, an den Herrn S verkauft, der nach einiger Zeit die Echtheit des Gemäldes in Zweifel zog und schließlich außergerichtlich die Anfechtung des Vertrages insbesondere wegen arglistiger Täuschung sowie den Rücktritt vom Vertrag wegen Sachmangels erklärte und Rückzahlung des Kaufpreises und Schadensersatz forderte.  Herr K erhob gegen Herrn S daraufhin Klage, mit der festgestellt werden sollte, dass Herr S weder einen Anspruch auf Rückzahlung des Kaufpreises noch auf Schadensersatz wegen entgangenen Gewinns hat. Die Beklagtenseite beantragte Klageabweisung und erhob gleichzeitig Widerklage u.a. gerichtet auf Rückzahlung des Kaufpreises und Schadensersatz. Nach einer spannenden Verhandlung, die einiges an prozessualen „Wendungen“ mit sich brachte (Erledigterklärung, Klageänderung, Prozessaufrechnung), und intensiven – wenn auch letztlich erfolglosen – Vergleichsverhandlungen, gab das Gericht der geänderten Klage im Wesentlichen statt und wies die Widerklage vollständig ab, weil es weder eine arglistige Täuschung seitens der Kläger noch einen Sachmangel des Gemäldes als erwiesen ansah.
Trotzdem war es für die Beklagten- und Widerklägerseite ein guter Tag: Bastian Reinsch & Felix Summerer haben den Regensburger Vorentscheid gewonnen; die beiden konnten die Jury vor allem durch ihre beeindruckende mündliche Verhandlungsführung überzeugen. Aber auch Lisa-Lou Eidenberg & Lilly Teichmann haben sich sehr gut geschlagen und der Jury die Entscheidung besonders schwer gemacht.
Für das Gewinnerteam geht es nun in die nächste Runde, wo sie auf Nationalebene gegen Teams anderer Fakultäten antreten werden. Sie haben dort die Möglichkeit, sich für das Finale am Bundesgerichtshof in Karlsruhe zu qualifizieren.

Bild: Elina Mayer
Text: Anna Gmehling


Januar 2024 - Prof. Kühling als stimmberechtigtes Mitglied in die GIF-Mietspiegelkommission ernannt

Prof. Kühling wurde gemäß Vorstandsbeschluss der gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung ab dem 1. Januar 2024 für weitere zwei Jahre als stimmberechtigtes Mitglied der gif-Mietspiegelkommission ernannt.



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