Sven Hilbert, Universität Regensburg
Die sogenannte Replikationskrise hat die psychologische und sozialwissenschaftiche Forschung als schwer erschüttert und aufgedeckt, dass der peer-reviewte Publikationsprozess allein kein Garant für qualitativ hochwertige Studien mit verlässlichen Ergebnissen ist. Wir müssen davon ausgehen, dass ein substantieller Bestandteil unserer empirischen Resultate falsch positive Ergebnisse sind und gleichzeitig viele existierende Effekte aufgrund zu statistischer Teststärke nicht entdeckt werden.
Eine der prominentesten Antworten der wissenschaftlichen Gemeinschaft auf diese Befunde ist eine Bewegung hin zu möglichst hoher Transparenz über den gesamten wissenschaftlichen Arbeitsprozess hinweg. Diese Bewegung ist zusammenfassend unter dem Namen „Open Science“ bekannt. Dies umfasst die Offenlegung des gesamten Planungs-, Erhebungs- und Auswertungsprozesses, sowie beispielsweise auch – wenn rechtlich möglich – die Veröffentlichung der Daten. Das möglicherweise zentrale Tool um einer False-Positive-Forschung vorzubeugen ist jedoch die Präregistration von Studien im Planungsprozess.