Die Deutsche Sprachwissenschaft erforscht gegenwärtige und historische Strukturen der deutschen Sprache (Systemlinguistik). Dabei untersucht sie auf ineinandergreifenden Ebenen
die Laute (Phonetik/Phonologie),
die Schrift (Graphie),
die Wortbausteine (Morphologie),
die Satzstrukturen (Syntax),
die Texte (Textlinguistik) hinsichtlich ihrer Form und
ihrer Bedeutung (Semantik).
Mit diesem Wissen leistet die Deutsche Sprachwissenschaft als Teilfach der Germanistik einen Beitrag zum Verstehen von Sprache als kulturellem Medium: Sie trifft Aussagen zu Art und Weise der Verwendung der Sprache in verschiedenen Kommunikationssituationen (Pragmalinguistik), gesellschaftlichen Zusammenhängen (Soziolinguistik) und Medien.
Diese Erkenntnisse kommen allen Disziplinen zugute, die vom Medium Sprache ausgehen (z.B. Rechtswissenschaft, Geschichtswissenschaft und Theologie, aber auch Medizin und Wirtschaftswissenschaften) oder das Medium Sprache unter anderen bzw. allgemeineren Gesichtspunkten erforschen (z.B. Sprechwissenschaft, Medienwissenschaft und Allgemeine Sprachwissenschaft).
Die Forschungsschwerpunkte am Regensburger Lehrstuhl umfassen die Erforschung, Beschreibung und Vermittlung von Sprachstandards, Sprachnormen und Sprachkulturen des Neuhochdeutschen (u.a. in der Wissenschaftssprache, der Werbesprache, der Interpunktion und der Rechtssprache). Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bildet das Bairische in seiner Mundartenvielfalt als dialektales Kulturgut (u.a. in der Namenforschung und der Erforschung bairischer Mundarten im osteuropäisch-slawischen Raum und Sprecherbiografien, Mehrsprachigkeit und Sprachkontakt in deutschböhmischen Siedlungen weltweit).